Das Thema ist brisant, fast jede:r hat die angespannte Situation letztes Jahr unten am Mainufer mitbekommen. Damals hatte die Stadt mit Scheinwerfern und Polizeipräsenz reagiert. Auch in diesem Jahr ist bereits eine Flutlicht-Anlage installiert. Zusätzlich plante die Verwaltung eine Umwandlung des Mainufers in eine “Biergarten-Meile”.
Was sich erst einmal nach einem bayerischen Erlebnis in Zeiten der Pandemie anhört, brächte aber einige soziale Probleme mit sich. Aschaffenburg schreibt sich die gesellschaftliche Vielfalt und Nachhaltigkeit auf die Fahne. Was aber passiert, wenn ein öffentlicher Platz kommerzialisiert wird? Ein großer Teil der Bürger:innen wird ausgegrenzt. Dabei geht es nicht nur um junge Menschen, sondern um uns alle, die das Mainufer ungezwungen genießen möchten. Für viele eine der wenigen Chancen, mal zu Fuß die eigenen vier Wände und den Stadtkern zu verlassen, um frische Luft zu schnappen.
Am Montag hat der Stadtrat nun beschlossen, der ursprünglichen Idee nicht zu folgen und den Aschaffenburgern Jugendorganisationen Gehör und Zustimmung zu geben. Auch wir unterstützen ein konsumfreies Mainufer zwischen dem Perth Inch und der Großbaustelle an der Willigisbrücke, das für alle zur Verfügung steht. Es muss selbstverständlich ein Konzept erarbeitet werden, um diejenigen einzufangen, die sich nicht an das Schutzkonzept halten, bzw. aufgeklärt werden müssen. Aber auch in Zukunft müssen wir als Stadt darauf achten, niemanden auszugrenzen, um Schutzmaßnahmen umzusetzen. So etwas kann nur nach hinten losgehen! Denn nur gemeinsam schaffen wir es durch diese schweren Zeiten und stärken unseren Zusammenhalt als Gesellschaft!
Vorstand OV Stadtmitte